Auszug aus der Rede zum Wiedereröffnungsgottesdienst
der Kapelle St. Jürgen am 1. Mai 2017
Kirchtürme sieht man meist zuerst, wenn man auf ein Dorf zukommt. Der Turm mit dem Kreuz soll zeigen, wo der geistliche und örtliche Mittelpunkt des Dorfes ist. Das gilt auch für unser schönes lebenswertes Dorf Thüste.
Einige Informationen zur Kapellengeschichte.
- 1744 Erste Kapellenerwähnung
- 1752/53 Abbruch und Neubau
- 1792 Anschaffung der Kanzel über dem Altar
- 1911 Einbau der Orgel, Erweiterung 1988
- 1913 neue Glocke und Turmuhr
- 1945 viele katholische Vertriebene
- 1951 Anbau des Westvorbaus
- 1959/60 Gesamtinnenrenovierung (u.a. neue Kanzel, Heizung, Umbau der Orgel), Einbau des Buntglasfensters „Himmlisches Jerusalem“
- 1963 neuer Turm mit neuer Uhr
- 1972 Bau der Friedhofskapelle
- 1981 Bau des Gemeindehauses
- 2008 Außensanierung der Kapelle
- 2017 Innensanierung
1753 erbaut -2008 außen – 2017 innen erneuert. Eine lange Geschichte, aber auch an uns geht die Zeit nicht vorbei. Aufgrund sinkender Gemeindegliederzahlen wird es immer schwieriger, unsere Gebäude zu erhalten. Auch wir mussten neben Zuschüssen der Landeskirche für bestandserhaltende Maßnahmen erhebliche Eigenmittel aufwenden. Wir freuen uns, dass unsere Thüster St.-Jürgen-Kapelle im Wesentlichen aus Mitteln des Verkaufs des Gemeindehauses nahezu vollständig saniert werden konnte.
Was wurde getan?
- Boden im Turm mit Fußboden versehen
- neue Heizautomatik
- Orgel
- Neuanstrich der Wände, der Decke und der Türen
- Restaurierung der Fenster in ihrer ursprünglichen Farbe
- Installation von 4 neuen Lampen
- Neuversiegelung des Fußbodens
- Wettersicherung im Glockenturm in Kürze
Aus dem freiwilligen Kirchgeld der nächsten Jahre wollen wir noch Zeiger und Zifferblätter der Uhr und die Turmbekrönung neu vergolden. Unser Dank geht an alle beteiligten Firmen und Personen, die – teilweise unentgeltlich – dazu beigetragen haben, dass unser Thüste wieder eine schöne Kapelle hat und noch einmal den ehrenamtlichen Helfern.
Die Kirche gehört nicht nur aus religiösen Gründen zu einem Ort. Sie ist auch ein Stück Kultur und Dorfgeschichte auf die wir stolz sein können. Aber natürlich wünschen wir uns, dass unsere Thüster Kapelle ein Ort bleibt, der dazu genutzt wird, Zuspruch im Glauben zu finden, ein Ort der Begegnung. „Die Kirche im Dorf lassen“ sagt man. Die Kirche im Dorf behalten, das wird Aufgabe der nächsten Generation sein, wenn sie einmal wieder instandgesetzt werden muss.
Hans-Heinrich Götte, Thüste den 1. Mai 2017