Polizist Gerowitt

Ein eigener Polizist nur für Thüste. Heute unvorstellbar. Und dann auch noch ein Polizist wie aus dem Bilderbuch. Klein und rund, aber voller Würde und Gesetzesmacht in seiner Uniform.

Streng regierte er über Thüste, doch .zwischendrin konnte er auch alle Fünfe gerade sein lassen. Sein Feierabendbier genoss er wie alle anderen lange und ausgiebig in einer der zahlreichen Thüster Kneipen.

„Aber wenn es nach Hause ging und ihm fiel auf, dass der Zapfenstreich längst vorbei war, dann wurde er wieder amtlich. Da hat er seine Mütze aufgesetzt und von dem Gastwirt wie es das Gesetz vorschrieb, Bußgeld verlangt.“

„Er hat mir meine beste Zwille weggenommen!“ wird erzählt, noch heute ein wenig  grummelnd. Doch gleich darauf ein leichtes Grinsen: „ Als wir abends einmal spät vom Tischtennisspielen bei Sonnemeyer kamen, gingen gerade die Schranken herunter, für den letzten Zug. Plötzlich schoss aus der Dunkelheit ein Auto hervor und bretterte mit Karacho durch die erste Schranke. Mitten auf den Schienen stehend, hielt es einen Moment an, gab dann Gas, fuhr mit lautem Krachen durch die nächste Schranke und verschwand auf Nimmerwiedersehen nach Wallensen. 
Nie aufgeklärt der Vorfall. 
Obwohl es damals nur wenige Autos gab. 
Wir wussten warum. Auf dem Rücksitz des Wagens hatten wir einträchtig den Wallenser und den Thüster Dorfpolizisten sitzen sehen.“