Häusliches Leben

„Das Plumpsklo war über den Hof. Dort lag kleingeschnittenes Zeitungspapier zum Abwischen. Ich hab den Deckel hochgemacht, danach schnell wieder runter und dazwischen nicht hingeguckt, weil da oft alles voller Maden war.“

„Das Wasser stand kühl in Kannen auf einer Holzbank und wurde dort mit einer Kelle zum Gebrauch geschöpft. Gewaschen haben wir uns in der Küche im Spülstein. Warmes Wasser gab es auf dem Herd. Haare wurden ebenfalls über dem Spülstein gewaschen mit einem Milchtopf wurde Wasser über den Kopf gegossen, dann gab es noch eine Essigspülung für den Glanz und dann wurden die Haare vor dem Herd getrocknet.“

„Krückebergs hatten einen ganz großen Herd in der Küche, da war es immer warm und daneben stand eine Kiste mit Küken.“

„Das Schwein ‚Quietsch war von seiner Mutter verstoßen worden und wurde deshalb ebenfalls in der Küche aufgezogen. Als es groß wurde, rutschte es immer auf dem Stragula Belag aus und kam dann irgendwann in den Stall. Na, das war ein Geschrei!“

„Mit meiner Mutter bin ich in der Mittagszeit losgezogen und wir haben Rüben und Kräuter für das Schwein gesammelt.

„Es gab auch eine riesige Waschküche mit gemauertem Herd, Ofen für Blechkuchen und Brot und großem Spülstein. Außerdem gab es einen von unten beheizbaren Waschkessel mit Wäschemangel zum Wringen der Wäsche. Im gleichen Kessel wurden nach dem Schlachten auch Fleisch und Dosen gekocht.“

„Schrecklich war das Schlachten. Manchmal haben sich die Schweine losgerissen und sind schreiend und blutend durchs Dorf gerannt. Das war fürchterlich.“
„Wenn das Schwein am Haken hing, wurde erstmal ein Schnaps eingeschenkt.“

„Schlachter Fromberg hat den Kindern die Augen vom Schwein hinterhergeschmissen. Und immer wurde versucht, Kindern oder auch Erwachsene heimlich den Schwanz vom Schwein hinten anzuheften.“

„Ich musste immer im Stall mithelfen. ‚Du musst kommen, Kuh muss kalben!’ hieß es. Danach gabs einen Schnaps aus dem ‚Schnoppen-Glas’. Das stand immer im Stall und hieß so, weil es nie gewaschen wurde.“

Heute würde man Hobby zu dem sagen, was die Thüster früherer Zeit mit Leidenschaft betrieben. Verboten war damals wie heute. In fast allen dunklen Kellern der Stein- und Fachwerkhäuser brodelte es geheimnisvoll. Es wurde Schnaps gebrannt.

„Ein Bauer hatte sogar einen Ballon Weinbrand im Keller.“

„Ab und zu ist das auch mal alles in die Luft geflogen.“ Dann wars natürlich aus mit dem Geheimnis.